
Handsurfen - Deshalb solltest du es deinem nächsten Strandurlaub ausprobieren
So ziemich jede Person hat eine mehr oder weniger genaue Vorstellung davon, wie Surfen aussieht: man liegt auf einem Brett, paddelt, wenn eine Welle kommt, steht auf dem Brett auf und reitet im Anschluss auf der Welle. Was es jedoch mit dem Handsurfen auf sich hat, dürfte vielen noch unbekannt sein. Dabei ist die Trendsportart Handsurfen an Surf-Hotspots, wie in Australien, Kalifornien oder auf Hawaii in den letzten Jahren sehr beliebt geworden.

Das Tolle am Handsurfen?
Es erfordert zum Einen nur minimales Equipment. Alles, was du dafür benötigst, lässt sich in einem Rucksack unterbringen, was dir beim Reisen zusätzliche Kosten sparen kann. Zum anderen ist es super leicht zu lernen, und das auch ohne vorherige Erfahrungen mit dem Wellenreiten. Im Folgenden erklären wir dir nicht nur, was es mit dem Handsurfen genau auf sich hat, sondern auch, wie du selbst damit anfangen kannst, und was du beim Handsurfen beachten musst, damit deine Surf-Session auch zum vollen Erfolg wird.
Was ist Handsurfen genau?
Das Handsurfen ist eine Form des Bodysurfens. Dabei stürzt man sich mit minimaler Ausrüstung in die Wellen und verwandelt quasi den eigenen Körper in ein Surfbrett. Nutzt man beim Bodysurfen ein Handboard bzw. Handplane spricht man vom Handsurfen. Das Handplane ist dabei ein kleines, etwa 30 cm langes Surfbrett, welches mit einem Strap an einer Hand (meistens der dominanten Hand) befestigt wird. Ein solches Handplane erleichtert nämlich das Gleiten auf der Welle, wodurch man schneller, kontrollierter und oftmals auch länger darauf surfen kann, als beim reinen Bodysurfen.
Das coole am Handsurfen ist, dass es so gut wie immer möglich ist, auch dann, wenn die Wellen zum Surfen auf dem richtigen Surfbrett zu klein oder zu chaotisch sind. Daher eignet es sich auch als hervorragende Surf-Alternative an solchen Tagen. Da man beim Handsurfen nicht auf der Welle steht, fühlen die Wellen sich größer an und die Chance durch eine Barrel zu surfen ist um einiges höher als beim Wellenreiten auf einem Brett.
Was brauchst du zum Handsurfen?
Bevor du mit dem Handsurfen beginnen kannst, brauchst du erst einmal ein Handplane. Dabei gibt es viele unterschiedlich Formen, Größen und Materialien aus denen du wählen kannst. Für Anfänger empfiehlt sich, ähnlich wie beim Wellenreiten, ein normal großes und leichtes Handplane (aus Holz).
Bei Kälte ist es außerdem ratsam, einen gut sitzenden Wetsuit zu tragen. Dieser hält dich nicht nur warm, er schützt auch vor kleineren Verletzungen und vor einem möglichen Sonnenbrand.
Sandstrände sind am besten zum Handsurfen geeignet, hier ist das Verletzungsrisiko nämlich um einiges geringer, als zum Beispiel über einem Korallenriff. Für Anfänger eigen sich kleinere Wellen (1-2m), welche über einen längeren Zeitraum brechen, besonders gut. Bleibe bei deinen ersten Versuchen in einem Bereich des Wassers, an dem du noch stehen kannst.
Sind die Wellen an deinem Spot größer oder das Wasser tief, solltest du auch Schwimmflossen mitnehmen. Diese sind typischerweise recht kurz und haben ein festes Blatt. Für deine ersten Versuche an seichten Stellen brauchst du sie aber nicht zwingend. Hier ist es oftmals sogar leichter, wenn man die Flossen am Strand lässt.
Wie funktioniert Handsurfen?
Handsurfen ist ein Full-Body-Workout. Daher ist es wichtig, dass du dich aufwärmst, bevor du ins Wasser gehst. Dazu eignen sich aktive Dehnübungen besonders. So kannst du nämlich Krämpfen und anderen Verletzungen vorbeugen. Danach kannst du mit dem Surfen beginnen.
Schritt 1: Befestige dein Handplane an deiner dominanten Hand. Deine Handfläche zeigt dabei nach unten. Der Strap sollte dabei eng anliegen, damit du das Handplane im Wasser nicht verlierst.
Schritt 2: Als nächstes watest du in hüfttiefes bis maximal schultertiefes Wasser hinaus. Um Wellen zu surfen, drehst du dich in Richtung Strand, behalte die Wellen jedoch über deine Schulter im Blick. Siehst du eine Welle, welche du surfen möchtest, beginnst du mit dem nächsten Schritt.
Schritt 3: Positioniere den Arm an dem das Handplane befestigt ist ausgestreckt vor dir. Ist die Welle noch etwa 3-4 Meter von dir entfernt, legst du dich dabei flach ins Wasser und beginnst kräftig mit den Füßen du kicken. Mit dem freien Arm kannst du zusätzlich eine Kraulbewegung ausführen, um so noch schneller zu schwimmen. Spürst du, wie die Welle dich anhebt kicke noch einmal ganz kräftig und strecke deinen Körper.
Schritt 4: Ist alles gut gelaufen, surfst du nun auf der Welle. Lasse deinen Arm dabei ausgestreckt, quasi in einer Superman-Pose. Stütze dich dabei auf deinem Handplane. Je stärker du dich dagegen drückst, desto mehr hebst du deinen Oberkörper aus dem Wasser und desto schneller surfst du. Am Anfang wirst du wahrscheinlich gerade in Richtung Strand auf der Welle surfen. Mit der Zeit kannst du jedoch versuchen, die Welle nach rechts oder links zu surfen, denn so verlängerst du deinen Ritt.
Alternativ kannst du auch den Moment abwarten, in dem die Welle dich gerade erreicht. Dann drehst du dich in Richtung Strand und springst in die Welle hinein, indem du dich einfach vom Meeresboden abdrückst. Die restlichen Schritte bleiben gleich.
Welche Gefahren musst du beim Handsurfen beachten?
Das Handsurfen gehört nicht zu den besonders gefährlichen Sportarten, wenn man weiß was man tut. Daher solltest du einige Dinge beachten, bevor du dich in die Wellen stürzt.
Es ist wichtig, dass du dich vorher gut über den Spot informierst, an dem du Handsurfen möchtest. Vergewissere dich, dass unter Wasser keine Felsen oder andere gefährliche Gegenstände sind, mit denen du beim surfen zusammenstoßen könntest.
Außerdem solltest du über Strömungen an deinem Spot bescheid wissen, diese können nämlich auch gefährlich werden, wenn man unaufmerksam ist. Wenn du im Wasser bist, solltest du dir daher einen Fixpunkt an Land suchen. So siehst du sofort, wenn du abgetrieben bist und kannst entsprechend schnell reagieren. Gehe daher am besten nicht alleine zum Handsurfen, besonders wenn es deine ersten Versuche sind. Bei Aktivitäten im Ozean ist es immer gut, einen Partner dabei zu haben oder zumindest in einer bewachten Badezone zu schwimmen.
Die alltäglichste Gefahr sind jedoch Kollisionen mit Surfbrettern oder anderen Menschen in den Wellen. Beurteile daher vor deinem Ritt, ob du freie Bahn hast. Wenn du auf ein Hindernis zu surfst, kannst du versuchen, aus der Welle auszusteigen, indem du die wellennahe Schulter durch das Face der Welle drückst.
Gibt es geeignete Spots zum Handsurfen in Europa?
Die berühmtesten Spots zum Body- und Handsurfen befinden sich in Kalifornien, Australien, Brasilien und auf Hawaii. Am „Point Panic“ auf Hawaii ist es sogar nicht gestattet, mit einem Brett zu Surfen, es ist ein reiner Bodysurf-Strand. Da das Handsurfen allerdings keine besonders großen und cleanen Wellen erfordert, ist es eigentlich überall möglich, wo es Wellen gibt.
Generell eignen sich Strände, an denen man das Wellenreiten lernen kann auch hervorragend zum Bodysurfen. Und von denen gibt es in Europa zum Glück reichlich. Hier eine kleine Auswahl:
- San Sebastian in Spanien
- Hossegor and Lancanau an der Französischen Atlantikküste
- Ericeira and Caravelos in Portugal
- die Kanarischen Inseln
Es gibt natürlich noch viel mehr Orte, an denen man gut Handsurfen kann. An der Süd-West Küste Englands gibt es beispielsweise eine Surfschule in Cornwall, welche einen speziellen Handsurfing-Kurs anbietet. Aber auch an der deutschen Nordsee-Küste gibt es kleine Surf-Communities, zum Beispiel auf Sylt oder den Ostfriesischen Inseln. Auch hier ist man als Handsurfer gut aufgehoben.
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